Die Erstellung eines detaillierten und effektiven Lockout-Tagout-Verfahrens (LOTO) ist für die Sicherheit der Arbeitnehmer und die ordnungsgemäße Wartung der Maschinen unerlässlich. Dieser Leitfaden führt Sie durch die Schritte zur Erstellung eines umfassenden LOTO-Verfahrens.
Was ist Lockout Tagout?
Lockout Tagout (LOTO) ist ein Sicherheitsverfahren, mit dem sichergestellt wird, dass gefährliche Maschinen vor Abschluss von Wartungs- oder Reparaturarbeiten ordnungsgemäß abgeschaltet und nicht wieder in Betrieb genommen werden. Dabei werden die Energiequellen von Maschinen und Geräten isoliert und Verriegelungsvorrichtungen angebracht, um eine versehentliche Wiedereinschaltung zu verhindern. Dieses Verfahren ist in verschiedenen Industriezweigen, z. B. in der Fertigungs-, Elektro- und Baubranche, unerlässlich, da von den Geräten erhebliche Gefahren ausgehen können, wenn sie nicht ordnungsgemäß kontrolliert werden.
Warum brauchen wir ein Lockout-Tagout-Verfahren?
Ein Lockout-Tagout-Verfahren (LOTO) ist von entscheidender Bedeutung, da es die Arbeiter vor gefährlichen Energiefreisetzungen bei Wartungsarbeiten schützt. Ohne ordnungsgemäße Lockout-Tagout-Verfahren (LOTO) kann es zu unbeabsichtigten Starts kommen, die zu schweren Verletzungen oder Todesfällen führen. Das Verfahren gewährleistet auch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, die den Einsatz solcher Sicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung von Arbeitsunfällen vorschreiben. Darüber hinaus trägt ein gut eingeführtes Lockout Tagout (LOTO)-Verfahren dazu bei, die Unversehrtheit der Ausrüstung zu erhalten und so Ausfallzeiten und Reparaturkosten zu reduzieren.
Wie schreibt man ein Lockout-Tagout-Verfahren?
Der Hauptzweck eines LOTO-Verfahrens besteht darin, die Sicherheit der Arbeitnehmer während der routinemäßigen Wartung und des Betriebs von Maschinen zu gewährleisten. Dazu gehören auch die Phasen der Inbetriebnahme und des Anfahrens, die aufgrund der vielen parallelen Aktivitäten besonders gefährlich sind. Daher sollte der LOTOTO-Plan noch strenger gestaltet werden, um diese komplexen Vorgänge zu berücksichtigen und umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu gewährleisten.
Die folgenden Punkte sollten in Ihr Lockout-Tagout-Verfahren aufgenommen werden:
- Bereich: Geben Sie den Bereich an, in dem das Lockout Tagout (LOTO) stattfinden soll.
- System- oder Einheitennummer: Geben Sie die System- oder Einheitennummer an.
- Grund für das Lockout Tagout: Geben Sie den Grund für das Lockout Tagout an, z. B. Wartung, Inbetriebnahme oder Abschaltung.
- Beschreibung des Systems: Geben Sie eine detaillierte Beschreibung des Systems an,
- LOTOTO-Plan-Nummer: Vergeben Sie eine eindeutige Verriegelungsplan-Nummer (z. B. LT01). Diese Nummer sollte zusammen mit dem Namen der verantwortlichen Person auf jedem Lockout-Punkt, der das Schild verwendet, angegeben werden.
- Lockout Tagout Owner: Nennen Sie die Person, die für die Umsetzung des Plans verantwortlich ist.
Diese oben beschriebenen Punkte sollten am Anfang des Lockout-Tagout-Verfahrens stehen und sind wichtig, um den Kontext und die Informationen für jeden, der den Plan liest, bereitzustellen.
Nachfolgend sind Spalten aufgeführt, die in den Plan aufgenommen werden sollten, um eine optimale Umsetzung zu gewährleisten.
Spalte | Beschreibung |
---|---|
LOTOTO-ID-Nummer | Diese eindeutige ID ist spezifisch für jeden Verriegelungspunkt. Es empfiehlt sich, die LOTOTO-Plan-Nummer anzugeben, um ein Maximum an Informationen zu erhalten (z. B. LT01_001). |
Ventil/Elektrokennzeichen | Geben Sie das entsprechende Ventil oder die elektrische Kennzeichnung an, das/die gesperrt werden soll. |
Art des Ventils/Isolierung | Geben Sie die Art des Ventils an (manuell, automatisch oder Art der Absperrung wie z. B. elektrische Verriegelung am MCB). |
P&ID/Elektrische Zeichnung | Fügen Sie die entsprechenden P&ID- oder elektrischen Zeichnungen bei, um die Absperrungen besser sichtbar zu machen. Halten Sie für jeden Absperrpunkt die zugehörige Zeichnung fest. |
Schlüssel und Nummer des Vorhängeschlosses | Notieren Sie zur besseren Übersichtlichkeit die Nummer des Vorhängeschlosses für jeden Isolationspunkt. |
Initiale und Datum | Für jeden Absperrpunkt sollte die Person, die die Absperrung vornimmt, den Eintrag paraphieren und datieren. |
Überprüfung | Eine zweite Person sollte die Isolierung anhand des P&ID und vor Ort verifizieren. |
Datum des Entfernens der Sperre | Das Datum, an dem die Verriegelung entfernt wurde, sollte auf dem Plan vermerkt werden. |
Bei Aussperrungen, die mehrere Absperrungen umfassen, wird empfohlen, ein Schließfach zu verwenden, in dem alle zugehörigen Absperrschlüssel für den Plan aufbewahrt werden, die auf dem LOTOTO-Plan aufgeführt sind. Dies gewährleistet maximale Sicherheit.
Detaillierte Schritte zur Implementierung eines Lockout-Tagout-Verfahrens
Schritt 1: Vorbereitung und Identifizierung
Vor Beginn von Wartungsarbeiten ist es wichtig, alle potenziellen Energiequellen zu identifizieren. Dazu gehört die Durchsicht des Gerätehandbuchs, der P&ID-Diagramme und anderer relevanter Unterlagen. Führen Sie eine gründliche Gefährdungsbeurteilung durch, um die Art und das Ausmaß der vorhandenen Energie zu ermitteln. Dieser Schritt stellt sicher, dass alle Energiequellen berücksichtigt und geeignete Kontrollmaßnahmen festgelegt werden. Zu diesem Zeitpunkt sollte das Lockout-Tagout-Verfahren unter Verwendung von P&IDs und anderen zugehörigen Zeichnungen entwickelt werden. Der Plan sollte von den zuständigen Mitarbeitern überprüft/genehmigt werden, um Genauigkeit und Vollständigkeit zu gewährleisten.
Schritt 2: Benachrichtigung
Informieren Sie alle betroffenen Mitarbeiter über das LOTO-Verfahren. Dazu gehören Bediener, Wartungspersonal und alle anderen Personen, die von der Aussperrung betroffen sein könnten. Eine klare Kommunikation über die Gründe für die Aussperrung, die betroffenen Geräte und die voraussichtliche Dauer der Arbeiten ist unerlässlich. Die Benachrichtigung kann je nach Arbeitsumgebung durch Besprechungen, E-Mails oder Aushänge erfolgen. Im Falle einer Start-up-/Inbetriebnahme-Umgebung ist der natürliche Ort für Benachrichtigungen die tägliche Toolbox-Besprechung. Im Routinebetrieb oder bei Wartungsarbeiten könnte diese erste Besprechung bei den Schichtbesprechungen stattfinden.
Schritt 3: Herunterfahren
Schalten Sie die Maschine oder Anlage unter Anwendung der Standardbetriebsverfahren ab. Dazu kann das Ausschalten von Stromschaltern, das Schließen von Ventilen oder das kontrollierte Abschalten von Systemen gehören, um sicherzustellen, dass keine Energie mehr im System vorhanden ist. Es ist wichtig, die Abschaltanweisungen des Herstellers zu befolgen, um eine unerwartete Energiefreisetzung zu verhindern.
Schritt 4: Isolierung und De-Energisierung
Trennen Sie das Gerät von seinen Energiequellen. Dazu müssen die Stromzufuhr unterbrochen, die Ventile verriegelt und alle Energiequellen vollständig abgeschaltet werden. Verwenden Sie geeignete Verriegelungsvorrichtungen, um jeden Energieisolationspunkt zu sichern. Stellen Sie sicher, dass alle Energiequellen, einschließlich sekundärer und gespeicherter Energie, vollständig isoliert sind.
Wie oben beschrieben, sollte die Isolierung sowohl ein Vorhängeschloss als auch ein Verriegelungsschild mit der LOTOTO-ID-Nummer umfassen.
Schritt 5: Anbringen von Verriegelungsvorrichtungen - Lock Out / Tag Out
Bringen Sie an jedem Energietrennpunkt Verriegelungsvorrichtungen an. Diese Vorrichtungen sollten haltbar sein und den Umgebungsbedingungen, denen sie ausgesetzt sind, standhalten können. Bringen Sie an jedem Gerät ein Verriegelungsschild an, auf dem der Grund für die Verriegelung, die Person, die die Verriegelung angebracht hat, und die voraussichtliche Dauer der Verriegelung vermerkt sind.
Schritt 6: Verifizierung - Test Out
Überprüfen Sie, ob alle Energiequellen isoliert und spannungsfrei geschaltet wurden. Dieser Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass keine Energie im System vorhanden ist. Versuchen Sie, die Anlage mit den normalen Bedienelementen zu starten, um sicherzustellen, dass sie nicht betrieben werden kann. Prüfen Sie gegebenenfalls mit einem Prüfgerät, ob noch Energie vorhanden ist. Diese Überprüfung sollte von einer zweiten Person durchgeführt werden, um die Genauigkeit zu gewährleisten.
Schritt 7: Wiederinbetriebnahme
Nach Abschluss der Wartungs- oder Reparaturarbeiten ist es an der Zeit, das System wieder in Betrieb zu nehmen. Dazu müssen die Verriegelungsvorrichtungen entfernt und die Energieversorgung der Anlage wiederhergestellt werden. Vergewissern Sie sich, dass sich alle Werkzeuge und Mitarbeiter nicht mehr in der Anlage befinden, bevor Sie die Energieversorgung wiederherstellen. Dokumentieren Sie das Entfernen der einzelnen Verriegelungsvorrichtungen und überprüfen Sie, ob das System ordnungsgemäß funktioniert, bevor Sie es wieder in den Normalbetrieb versetzen.
Aufbewahrung von Lockout-Tagout-Verfahren
Lockout-Tagout-Verfahren (LOTO) können entweder in Papierform oder in elektronischer Form gespeichert werden. Es ist wichtig, eine zentrale Ablage zu unterhalten. Es lohnt sich, ein LOTOTO-Protokoll zur Verfolgung offener und abgeschlossener Pläne in Betracht zu ziehen. Dies stellt sicher, dass alle Aufzeichnungen leicht zugänglich sind und ordnungsgemäß verwaltet werden, und ist besonders wichtig in Situationen, in denen mehrere LOTO-Pläne parallel laufen (Anfahren und Inbetriebnahme). Ein zentralisiertes System erleichtert auch Audits und die kontinuierliche Verbesserung von Sicherheitsprotokollen.
Schlussfolgerung
Die Erstellung eines wirksamen Lockout-Tagout-Verfahrens ist entscheidend für die Sicherheit der Arbeitnehmer und den ordnungsgemäßen Betrieb von Maschinen bei Wartungs- und Reparaturarbeiten. Durch Befolgung der skizzierten Schritte und Einbeziehung aller erforderlichen Details können Unternehmen Risiken minimieren und die Sicherheitsvorschriften einhalten.
Regelmäßige Schulungen und Audits sind unerlässlich, um die Wirksamkeit der LOTO-Verfahren aufrechtzuerhalten. Wenn Sie weitere Unterstützung bei LOTO-Produkten oder der Entwicklung eines LOTO-Verfahrens benötigen, besuchen Sie The Lock Box, um eine Reihe von Lösungen zur Verbesserung Ihrer Sicherheitsprotokolle zu erhalten.
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